Seit dem frühen 16. Jahrhundert hat die Kirchgemeinde Rümlingen ein eigenes Pfarrhaus. Das heutige stammt aus dem Jahr 1667.
1667 im Frühjahr wurde das alte Pfarrhaus als presthaft bezeichnet und abgerissen. Es wurde von Grund auf neu errichtet. Noch heute sind an den Eckpfeilern der Nordwand die Jahreszahlen 1667 zu lesen. Es war mit der Mühle und der Kirche eines der wenigen Häuser, das kein Strohdach hatte, sondern mit Ziegeln gedeckt war. Es wäre sonst ziemlich sicher mindestens einmal abgebrannt, zum Beispiel 1753, als bei einem Dorfbrand in Rümlingen fünf Häuser ein Raub der Flammen wurden.
Das Pfarrhaus war damals noch etwas kleiner als heute. Gegen Süden hatte es zwei offene Lauben, die im 19. Jahrhundert in Wohn-, bzw. Schulzimmer umgebaut wurden. Zum Pfarrhaus gehörten, östlich ein Ökonomiegebäude sowie zwei weitere, kleinere Gebäude. Das Land direkt beim Pfarrhaus war schon damals nördlich vom Häfelfinger- oder Eibach und westlich vom Homburgerbach begrenzt. Das Wasser war über all die Jahrhunderte besonders auch für das Pfarrhaus eine Gefahr. Das Erdgeschoss wurde mehrfach überschwemmt, das letzte Mal 1984.
Das Pfarrland und -holz erstreckte sich hauptsächlich in der Ebene gegen Norden. Ein Teil davon ist die bis heute sogenannte Kirchmatt. Bevor die neue Schule und die Turnhalle gebaut wurden, stand auf dem Land ein Obstgarten, den der Pfarrer bewirtschaftete. An Stelle der heutigen Gemeindeverwaltung, dem alten Schulhaus stand die Pfarrscheune. Die öffentlichen Gebäude der Gemeinde Rümlingen stehen auf Land, das nach der Kantonstrennung in den Besitz des Kirchen- und Schulgutes überging und im Baurecht vergeben wurde.
Von: Markus Enz